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Ehrenamt

RW Troisdorf feiert 90. Geburtstag

Der Tennisclub Rot-Weiß Troisdorf hat mit einem Jahr Verspätung sein 90-jähriges Bestehen gefeiert. "Im vergangenen Jahr war bei der geplanten Feier unser Präsident Uwe Maaß erkrankt. Ohne ihn hätte ein Fest keinen Sinn gemacht", sagte bei der Begrüßung der erste Vorsitzende Volker de Cloedt und übergab das Mikrofon an eben jenen Uwe Maaß.

"Unser Jubiläum ist zugleich eine Reise in die Vergangenheit zurück in das Jahr 1933", erinnerte Maaß an die Anfänge der Rot-Weißen. Man sei aus dem Nachbarverein THC SW Troisdorf hervorgegangen, der vor drei Jahren sein 100-jähriges Bestehen gefeiert hat. Zunächst spielte der neue Verein noch an der Altenrather Straße auf einem Tennisplatz, de der Firma Mannstaedt gehörte. 1947 folgte dann der Umzug auf das heutige Gelände an der Carl-Diem-Straße. Zunächst auf zwei Plätzen, kamen 1950 zwei Plätze hinzu. Die Mitgliederzahlen entwickelten sich rasant von 140 im Jahr 1950 bis 330 Mitglieder im Jahr 1973.

Es wurden weitere Plätze nötig, gerade weil auch die Mitgliederzahl bis 1996 auch durch die Boom-Jahre durch Steffi Graf oder Boris Becker auf 452 stiegen. Die Anlage wurde auch acht Plätze erweitert. Heute hat der Club noch 320 Mitglieder.

"Mit den wachsenden Mitgliederstamm wuchsen auch die Ansprüche an Bequemlichkeit und der Wunsch nach Geselligkeit nach dem Spiel", so Maaß weiter. Das heutige Clubhaus entstand 1954 zunächst nur als Wintergarten. Grund waren Auflagen auf Grund der räumlichen Nähe zum Sprengstoffbetrieb Dynamit. 1975 erfolgte der Umbau auf den heutigen Umfang.

"In den letzten 15 Jahren haben wir das Clubhaus zunächst energetisch saniert und vor zwei Jahren dann auch Küche und Einrichtung modernisiert mit Hilfe des Programms Moderne Sportstätten 2022, das das Land NRW ins Leben gerufen hat", schilderte Maaß weiter. Der Verein habe sich Jahrzehnte lang insbesondere der Förderung des Leistungstennis verschrieben. Bis letztes Jahr spielten die Herren sogar in der Regionalliga. Aus finanziellen Gründen habe man das Team aber im Januar zurückgezogen.

Seit über 35 Jahren ist der Verein aktiv bei der Ausrichtung von Turnieren. Begonnen hat alles 1988 mit den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Damen. Ab 1992 folgte ein deutschen Ranglistenturnier mit so bekannten Teilnehmern wie Nikolai Davydenko, Björn Phau oder Jens Wöhrmann.

Seit 2018 hat der Verein mit Unterstützung der MARA Sportagentur zunächst ITF-Turnier und zuletzt sogar ATP-Turniere auf die Beine gestellt. Zuletzt kam ein WTA-Turnier hinzu, was vom 26. Mai bis 2. Juni wieder stattfinden wird. Auf das ATP-Turnier haben die Verantwortlichen wegen zu strenger Auflagen derweil diesmal verzichtet.

Maaß danke den vielen Ehrenamtlern, die gemeinsam mit ihm vielen Jahre ihre Freizeit geopfert haben und Kraft und Energie in den Verein gesteckt haben. Auch den vielen Sponsoren und Unterstützer galt der Dank und dann konnte Maaß gleich eine ganze Reihe von Ehrengästen begrüßen. Darunter Bürgermeister Alexander Biber, Landtagsabgeordnete Katharina Gebauer oder TVM-Präsident Utz Uecker. Und am Ende erlebte der 82-Jährige noch eine faustdicke Überraschung. Aus den Händen des Bürgermeisters und Stadtsportbund-Vorsitzenden Uli Lauer bekam Maaß die Sportmedaillen der Stadt in Gold überreicht. "Das wurde auch Zeit, nachdem wir ihnen die silbernen Sportmedaille schon 1987 überreicht haben", witzelte Alexander Biber. (Quentin Bröhl)