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Breitensport, Ehrenamt

TC Lohmar lebt die Energiewende

Vorsitzender Manfred Ames (links) und Clubwart Heribert Kraus sind stolz auf die Modernisierungen.

Der Tennisclub Lohmar ist energetisch für die Zukunft gerüstet. Die Verantwortlichen haben die Clubanlage mit neun Außenplätzen in den vergangenen drei Jahren modernisiert, so dass die Kosten in der Energiekrise deutlich weniger steigen als bei anderen Sportvereinen. Dabei half dem Verein die Unterstützung aus dem NRW-Fördertopf „Moderne Sportstätten 2022“, aus dem er 110 000 Euro erhielt. Ein KfW-Kredit mit 20 Jahren Laufzeit in Höhe von 120 000 Euro plus weitere Fördermittel (40 000 Euro) sowie 10 000 Euro Eigenmittel summierten sich zur Investitionssumme von 280 000 Euro.

Seit 2019 sind die Plätze eins bis drei erneuert, eine Photovoltaik-Anlage sowie zwei Stromspeicher angeschafft und eine neue Gasheizung mit Solarthermie installiert worden. Zudem ist der Zugang zum Keller überdacht, eine Sitzbank als Starkregenschutz für den Keller gebaut und die Sanitäranlagen erneuert worden. Das Herzstück des Vereins, die Terrasse, wurde erneuert und vergrößert, so dass nun doppelt so viel Fläche zur Verfügung steht. Zuletzt wurde schließlich die Flutlichtanlage für die Plätze vier und fünf ausgetauscht.

Besonders freuen sich Vorsitzender Manfred Ames und der Clubwart Heribert Kraus über eine 10 000 Euro teure Luftabsaug-Anlage in den Sanitärräumen. „Das hat sich unglaublich gelohnt, nicht nur wegen Corona. Sie kann das Zwei- bis Dreifache des Raumvolumens pro Minute an feuchter Luft aus den Duschen austauschen“, sagt der Vorsitzende.

Energetisch haben sich die Investitionen vor allem bei den laufenden Kosten gelohnt. Nicht zuletzt auch durch die Solarthermie und die erhöhte Transparenz durch elektronische Steuerung konnte der Gasverbrauch um 80 Prozent gesenkt werden.

Schon 2019 und damit weit vor der aktuellen Energiekrise machten sich die Verantwortlichen Gedanken, wie sie die damals schon hohen Energiekosten abfedern und weniger CO2 produzieren könnten. Diese Maßnahmen seien ein Glücksgriff gewesen, der dem Club heute massive Einsparungen beschere, sagt Kraus. „Es ist nicht leicht, alle Förderanträge richtig auszufüllen und vor allem alle Fördermittel richtig auszuschöpfen. Das Geld bekommt man nicht geschenkt“, ergänzt er. Vorsitzender Ames fügt hinzu: „Die Energieausgaben sind für uns inzwischen zum Glück kein großes Thema mehr.“

Die Photovoltaik-Anlage läuft bereits seit 2020. Der Verein kann sogar Strom ins Netz einspeisen und damit etwas Geld verdienen. „Transparenz ist absolut wichtig. Besonders wertvoll ist, dass wir jederzeit per App sehen können, wie viel Strom wir verbrauchen“, erläutert Kraus. So sei auch schon entdeckt worden, dass die Brunnenpumpe defekt oder das Flutlicht versehentlich angelassen worden war. Laut Ames sank der Stromverbrauch um 40 Prozent.

„Die Terrasse hat das Clubleben unglaublich bereichert. Hier spielt sich im Sommer das Leben ab“, berichtet er weiter. Gegenüber der Mitgliederentwicklung im Deutschen Tennis-Bund von plus 1,22 Prozent im Jahr 2021 freut sich der TC Lohmar über einen Zuwachs von 6,4 Prozent. Er hat derzeit 453 Mitglieder.

Die neuen LED-Flutlichter, die rund 20 000 Euro kosteten und die alten Hochdruckdampflampen ersetzten, verbrauchen nur etwa die Hälfte an Strom. Zu einem Viertel wurden sie über ein Crowdfunding finanziert. (Quentin Bröhl)