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Kurhaus Aachen Sieger im Bundesliga-Derby

Mit den Bedingungen zum Saisonstart war Markus Winkler, Vorsitzender der Gastgeber vom TK Kurhaus Aachen, zufrieden. "Keine Konkurrenz durch den CHIO, Fußball oder Ferien", kommentierte er den äußeren Rahmen der diesjährigen Bundesliga-Premiere auf der Anlage im Aachener Kurpark. Außerdem spielte das Wetter mit. Gut 1000 Zuschauer waren gekommen. Sie waren auch neugierig auf Kölns Paradiesvogel Dustin Brown oder French Open-Doppelsieger Andy Mies. Beide live zu erleben gibt es ja nicht alle Tage. Der Sonntagsausflug in den Kurpark lohnte sich, denn spannend blieb es bis zum Schluß.

2:2 stand es nach den Einzel-Begegnungen, ein Ergebnis, das Kölns Tennis-Chefin Sussan Karimi mit einem "super" kommentierte. Beim Gastgeber hielt sich die Begeisterung zu diesem Zeitpunkt in Grenzen. "Es war ein 3:1 oder sogar ein 4:0 drin", trauerte Clubchef Markus Winkler den beiden Niederlagen im Champions Tiebreak von Steve Darcis und Salvatore Caruso nach. 8:10 und 11:13 lauteten die Endergebnisse dieser Niederlagen im abschließenden Tie-Break. Konkreter formulierte Teammanager Alexander Legsding die entscheidenden Phasen dieser Begegnungen. "Caruso hatte Matchball gegen Brown. Er hat sich in dieser Phase einfach für die falsche Seite entschieden." Falsch, damit meinte er, Caruso spielte den Ball in Dustin Brown`s Ecke, der so gut wie ausgespielt war. Der Deutsch-Jamaikaner war einfach stehen geblieben, als hätte er den Braten gerochen.

Neben den beiden Tie-Break Siegen der Kölner waren die beiden anderen Einzel in jeweils zwei Sätzen eine klare Angelegenheit der Gastgeber. An Nummer 1 bewies Pablo Cuevas einmal mehr, dass ihm auf Asche so schnell keiner was vormachen kann." Nicht unzufrieden war Sussan Karimi mit ihrem Neuen aus Frankreich, Gregoire Barrere. "Er hat super gespielt, aber gegen Cuevas ist es auf Asche einfach schwer zu gewinnen", hakte sie den Punkt schnell ab. Wenig hatte auch Jan Choinski seinem Gegenüber, dem Italiener Filippo Baldi, entgegenzusetzen. Von ihrem neuen Italiener waren die Kurhaus Fans echt angetan. Legsding: "Der war super drauf."

Beide Teams waren zum Auftakt nicht in Bestbesetzung angetreten. Beide mussten auf ihre Hochkaräter verzichten. Kurhaus auf Bautista Agut und Jan-Lennard Struff, der erst am Vorbend in Wimbledon gegen den Kasachen Kukuschkin ausgeschieden war. "Ein Auftritt in Aachen war ihm nicht zu zumuten", entschuldigte Alexander Legsding das Fernbleiben seines neuen Daviscupspielers. Die Kölner mussten auf ihr Dreigestirn Paire (spielte noch in Wimbledon), Fognini (will man sich für ein Heimspiel aufheben) und Seppi verzichten. "Andreas Seppi hat sich leider wieder an der Hüfte verletzt", erklärt Sussan Karimi die Absage von Seppi, der als ehemaliger Kurhaus-Spieler gerne im Kurpark angetreten wäre. Eine Verletzung am Rücken, die er sich beim Challenger Turnier in Ludwigshafen zugezogen hatte, hinderte auch Oscar Otte, in Aachen aufzuschlagen. Mit ihm rechnen die Kölner Macher aber in den nächsten Spielen, während Seppi, so Sussan Karimi, wohl länger ausfallen könnte.

Die Entscheidung musste nach dem 2:2-Halbzeitstand in den Doppel fallen. Da wurde in der sportlichen Leitung auf beiden Seiten vorab lange herum "gedoktert", bevor klar war, wer wohl am besten mit wem die nötigen Punkte machen könnte. Nach den Matchbällen war klar: Kurhaus hatte das bessere Händchen. Tim Pütz mit Pablo Cuevas im 2. Doppel sowie die beiden Italiener Baldi/Caruso im 1. Doppel machten in jeweils Zweisatzsiegen den "Sack zu". Der Paris-Sieger Mies verlor an der Seite von Barrere gegen Cuevas/Pütz. Dustin Brown hatte mit Jan Choinski an seiner Seite mit 5:7, 4:6 knapp das Nachsehen.

Andy Mies war einen Tag zuvor noch in Wimbledon im Mixed im Einsatz, bevor er zu seinen Bundesliga Kumpels stieß. "Die Jungs wollen einfach Bundesliga spielen sofern das machbar ist", lobte Sussan Karimni den Teamgeist ihrer Truppe. Teamgeist attestierte auch Alexander Legsding seinen Jungs. "Es hat mir imponiert, wie sie sich im Doppel reingehängt haben." Mit zwei Doppelsiegen hatte er nicht gerechnet, umso größer war der Jubel, als nach dem 2:2 der 4:2 Sieg unter Dach und Fach war. "Es war ein guter Einstieg für uns. Ich bin froh, dass wir die kniffllige Situation mit den Doppelaufstellungen richtig gelöst haben", freute er sich auch über das eigene "glückliche Händchen".

Blau-Weiss Aachen - "Punkt war drin"

Mit einer 2:4-Niederlage im Gepäck musste das blau-weisse Nachrücker Team die Heimreise nach Aachen antreten. 3:1 führten die Gastgeber bereits nach den Einzelauftritten. Der Ehrenpunkt für die Gäste gelang Yannick Mertens, der den Italiener Luca Vanni im Champions Tiebreak mit 10:3 niederkämpfte. Pech hatte Aachens Belgier Zizou Bergs, der bei einer Aktion unglücklich mit dem Knöchel umknickte, trotzdem die Zähne bis zum Champions Tiebreak zusammenbiss. Mit einem geschwollenen Knöchel ging dann nur noch wenig. Sein italienischer Gegner Andreas Annaboldi nahm keine Rücksicht. Mit 10:3 machte er für den Gastgeber alles klar.

Keine Chance hatte im Spitzenspiel Aachens Inder Gunneswaran. Er verlor gegen den Norweger Casper Ruud klar mit 1:6, 1:6. "Er hatte wohl Probleme sich vom Rasen auf Asche umzustellen", entschuldigte Thilo Fritschi ein wenig die missglückte Einzel Premiere seines neuen Spitzenspielers. Sein Gegner, die Nummer 60 der Welt, war aber auch eine echte Hausnummer. Er hatte erst in Paris bei den French Open nach drei Runden gegen Roger Federer verloren. "Im Doppel hat unser Inder aber gezeigt, dass er für uns auf jeden Fall eine Verstärkung ist", deutete der Coach an, dass der 28Jährige für das Team noch wichtig werden kann. Sein Doppel Debut an der Seite von Sander Gille gewann er in zwei Sätzen (7:5,7:6). Der Belgier war erst am Vorabend gegen 23 Uhr aus Wimbledon kommend in Aachen eingetroffen. Sein Einsatz hatte sich jeder Hinsicht gelohnt. "Die beiden haben ein Weltklasse Doppel gespielt", schwärmte Marc Zander von dem ersten gemeinsamen Auftritten der beiden.

Wir sind zum Auftakt nicht enttäuscht", bilanziert Thilo Fritschi den Auftakt. "Es hätte aber auch gut und gerne ein Punkt drin sein können", haderte er ein wenig mit dem ein oder anderen Punktverlust. Den Sieg der Gastgeber bezeichnete er aber letztlich als "verdient". Ähnlich fiel das Fazit von Team Manager Marc Zander aus. "Es gab ein paar enge Situationen, die auch anders ausgehen konnten." Trotzdem waren beide mit dem Auftritt ihrer Schützlinge bei der Bundesliga Rückkehr zufrieden. "Wir haben bewiesen, dass wir mithalten können."

In wenigen Tagen geht es für alle drei Teams bereits weiter. Am Freitag (12. Juli - 13 Uhr) empfängt Blau-Weiss Aachen am Luxemburger Ring Grün-Weiss Mannheim. Auswärtsspiele haben Kurhaus Aachen und Rot-Weiss Köln. Die Aachener treten beim Nachbarn im Rochusclub Düsseldorf an, für Köln steht die längere Reise nach Grosshesselohe auf dem Programm. Bereits zwei Tage später empfangen die Kölner am Sonntag (14. Juli - 11 Uhr) Blau-Weiss Krefeld, einen der Liga Favoriten, im Kölner Grüngürtel. Blau-Weiss Aachen muss in einem weiteren NRW-Derby beim Gladbacher HTC antreten, während Kurhaus Aachen beim TC Weinheim das zweite Auswärtsspiel bestreitet. (Michael Thoma)

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