Zum Hauptinhalt springen
Leistungssport, Organisation und Termine

1. Bundesliga Damen: BW Aachen mit neuer Nummer eins

Heimspiel-Showdown diesen Sonntag gegen TC Bredeney.

„Ladies first“ heißt es am 2. Mai in der Tennis Bundesliga. Vor den Herren, die ab dem 7. Juli ihre ersten Aufschläge im gegnerischen Feld platzieren, geht es bei den Frauen bereits im Mai, Juni und Juli zur Sache. Als einziges Team aus dem TVM mischt Blau-Weiss Aachen im Konzert der Eliteliga mit. Ihre Fans dürfen sich auf viel Tennis auf der Anlage am Luxemburger Ring freuen. Der Spielplan meinte es gut mit dem letztjährigen Dritten der Liga. Gleich vier Mal hat das Team innerhalb von drei Wochen Heimrecht, dreimal müssen sie auswärts ran.

Aachens Nr. 2, Anna Bondar aus Ungarn. Foto: Marc Zander

Aachens Nr. 2, Anna Bondar aus Ungarn. Foto: Marc Zander

Zum Finale am letzten Spiel (12. Juli) gegen Waldau Stuttgart wollen sie wieder vorne mit dabei sein. Oben mitspielen, soll heißen Platz 1 bis 3, ist das erklärte gemeinsame Ziel aller Verantwortlichen. Im Vorjahr noch dritte, war die Mannschaft in den Jahren davor immer eine der härtesten Konkurrentinnen vom Abo-Meister aus Essen Bredeney. Dem vierfachen Titelträger der letzten Jahre wird auch in dieser Saison kaum ein anderes Team den Titel streitig machen. Auch in diesem Punkt sind sich Vorstandsmitglied Marc Zander und das Trainer Duo Steffi und Thilo Fritschi, ebenfalls einig. An Nummer 1 im Essener Meisterteam ist Eva Lys gemeldet. Die 23-Jährige in Kiew gebürtige Ukrainerin, die bereits seit ihrem 2. Lebensjahr in Deutschland lebt, überraschte bei den Australian Open als Luckey Loserin mit dem Sprung ins Achtelfinale. Seitdem zählt sie auch zu den Top 100 der Welt. Neben der neuen Nr. 1 der DTB Frauen Rangliste hat der Titelverteidiger mit Tatjana Maria (3), Anna -Lena Friedsam (6) und Mona Barthel (7) noch drei weitere deutsche Spielerinnen aus den TOP 10 aufgeboten.

Verstärkt hat sich auch das Aachener Team. Um oben mitmischen zu können, wurde die 25-jährige Niederländerin Suzan Lamens als neue Spitzenspielerin angeheuert. Auf sie hatten die Aachener schon länger ein Auge geworfen, verrät Marc Zander die langfristigen Planungen. Jetzt hat es gekappt. Im Vorjahr trat die Nummer 1 der Niederlande noch beim Ligakonkurrenten beim Club an der Alster in Hamburg an. Die neuen Mitspielerinnen konnten sie somit als Gegnerin schon auf dem Platz beschnuppern. Suzan Lamens belegt zum Jahresauftakt in der Weltrangliste Platz 70.

Aus dem Aachener Dreiländereck kommt auch die zweite Neue. Hanne Vandewinkel (WTA 198) stammt aus Belgien und wird im Team an Position 6 geführt. Hinter der 20-jährigen Belgierin folgt ebenfalls ein neues Gesicht. Maria Timofeeva ist Russin mit Wohnort Offenbach, wo sie in der Akademie von Alexander Waske trainiert. Der hatte in Aachen angefragt, ob Interesse an der Russin besteht. Blau-Weiss Coach Thilo Fritschi, der Waske auch noch aus seiner Tätigkeit in dessen Akademie kennt, nahm den Tipp des alten Kumpels gerne an. „Ich hab sie zwar nur im Video kennengelernt. Aber das hat mich überzeugt“, war Thilo Fritschi vom Können der 21-Jährigen überzeugt. Als vierter Neuling darf Katharina Hering aus dem eigenen Nachwuchs Erstligaluft schnuppern.

Arianna Hartono. Foto: Marc Zander

Arianna Hartono. Foto: Marc Zander

Vier neuen Spielerinnen stehen vier Abgänge gegenüber. Verlassen hat den Verein Magali Kempen, die 2014 mit dem Team erstmals in die 1. Liga aufgestiegen ist. Die 27-Jährige will künftig in der 3. Liga spielen. Etwas schmerzhafter ist der Abschied von Eva Vedder. Die Niederländerin wechselt zum Ligafavoriten nach Bredeney. Thilo Fritschi: „Da konnten und wollten wir mit unseren finanziellen Möglichkeiten einfach nicht mithalten.“ Ihre Karriere beendet Lesley Kerkhove. Sie war mit 33 Jahren eine der älteren im Team. Emilie-Maria Hamers aus dem Blau-Weiss Nachwuchs wird in der kommenden Saison für die 2. Mannschaft des Klubs spielen.

„Wir haben eine ordentliche Mannschaft“, beschreibt Marc Zander sein neues Team. Etwas konkreter wird Thilo Fritschi. „Wir sind in der Breite noch besser aufgestellt als bisher.“ Eine Formulierung für das Phrasenschwein. Aber da ist was Wahres dran. Im Tennis Mannschaftssport wissen alle bis hinunter in die Bezirksliga, dass die Breite häufig mehr als die Spitze für das Endergebnis ausschlaggebend sein kann. Es sind nicht immer die Spitzenkönner, die prominent ganz vorne im Kader aufgestellt sind, die über Sieg oder Niederlage entscheiden. Deren Einsätze sind häufig auch nur an zwei Fingern abzuzählen. Deshalb ist für die Kaderplaner entscheidender, dass sie für jedes Spiel eine schlagkräftige Truppe auch jenseits der Spitzenspieler aufbieten können. Also Vorteil Breite. Die Trainer können gelassener die Spiele planen. Die Teilnahme sowie das Weiterkommen ihrer Schützlinge bei internationalen Turnieren bereiten ihnen schon so manch schlaflose Nächte vor dem Handy.

In vertrauter Umgebung wird dann drei Mal in Folge in einem Heimspiel auf der nahezu rundum erneuerten Anlage aufgeschlagen. Unübersehbar die neue Flutlichtanlage, die Anfang April bei einer Lightning-Party offiziell eröffnet und gefeiert wurde. Wenn die Matches allzu lange dauern, müssen die Bundesliga Teams des Clubs zu später Stunde nicht mehr in die Tennishalle nach Vaals ausweichen.

Heimspiel-Auftakt am 04. Mai gegen die Deutschen Meisterinnen

Zum Heimspiel Auftakt ist am 4. Mai der Deutsche Meister vom TC Bredeney zu Besuch. Besser geht es also nicht. Der erste Leckerbissen in der frühen Saison. Eine Woche später können die Spielerinnen gegen den Club an der Alster Hamburg (11.5.) ihre Heimstärke erneut unter Beweis stellen. Nach zwei spielfreien Wochenenden bietet der Spielplan den Fans in Aachen ein weiteres Highlight. Am 1. Juni ist Rot-Weiss Berlin, ein weiterer Liga Favorit, zu Gast in Aachen. Gegen den Tabellenzweiten der Vorsaison können bereits die Weichen für den weiteren Saisonverlauf gestellt werden. „Dann können wir absehen, ob wir unsere Zielvorstellungen realisieren können“, blickt Thilo Fritschi nach vorne. Nach dem dreifachen Heimvorteil steht am 8. Juni die lange Reise in den Süden zum Aufsteiger GW Luitpoldpark München auf dem blau-weißen Reiseplan.

Zeit zum Verschnaufen vom Bundesligastress ist dann erst einmal angesagt. Erst knapp einen Monat später wird am 5. Juli weiter gepunktet. Im vierten Heimspiel empfängt Blau-Weiss den Aufsteiger DTV Hannover, bevor zum Abschluss am 12. Juli für die Aachenerinnen erneut eine längere Reise in den Süden auf dem Programm steht. Beim TEC Waldau Stuttgart wird sich entscheiden, ob Aachen wie in den letzten Jahren erneut einen der vorderen Plätze belegen wird. Wenn das Frauen Team wieder zu Hause angekommen ist, geht es bei Blau-Weiss Aachen mit der Bundesliga der Herren Schlag auf Schlag weiter.

Zum Vormerken: Am 6. Juli beginnt die Saison mit dem reizvollen Heim-Lokalderby gegen Kurhaus Aachen. Eine Woche später schlägt der Aufsteiger aus Neuss auf der Anlage am Luxemburger Ring auf. Weitere drei Heimspiele folgen. Also viel Tennis in Aachen.

HIER KLICKEN für alle Ergebnisse und Spielpläne!

Text: Michael Thoma