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Organisation und Termine, Ehrenamt

100 Tage-Bilanz als TVM-Präsident: "...nicht nur repräsentieren..."

Zunächst noch einmal Glückwunsch zu einer sportlichen Leistung. Sie wurden unlängst bei den Bezirksmeisterschaften Linksrheinisch Sieger der AK 60. Wie wichtig ist für Sie noch das "eigene" Spielen?

Überaus wichtig. Zum einen ist es ein herrlicher Sport, der alle Sinne fordert und auch noch gesellig ist. Wann immer es die Zeit zulässt, versuche ich mich zu verabreden. Natürlich ist das Turnierspiel aus Zeitmangel dieses Jahr unterblieben. Ich fürchte auch, dass wird so anhalten, aber das habe ich ja gewusst. Eine Erfahrung ist aber auch ganz wichtig: Wenn man selbst spielt, kann man auch gut die Probleme der anderen Spieler nachvollziehen, zum Beispiel bei Fragen zur Wettspielordnung, der Einstufung von Mannschaften oder der Hallenbelegung. Die Sichtweise der Spieler und das eigene Wissen als Funktionär übereinander zu bringen ist nicht immer leicht. Mir hilft es die Probleme treffender zu analysieren und zu lösen.

Sie sind ja ein langjähriger Funktionär, der weiss, welch zeitlicher Aufwand ein Präsidenten-Job erfordert. Wie haben Sie sich in den ersten 100 Tagen darauf eingestellt?

Ich habe mich zunächst darauf konzentriert, die internen Abläufe zu regeln. Es gab eine Reihe personeller Veränderungen in der Geschäftsstelle und der Trainermannschaft. Weiterhin wurden grundsätzliche Abläufe zum Beispiel unser Rechnungswesen und Controlling neu überdacht. Wir werden auch hier in Zukunft weniger selbst machen und die Schnittstelle zum Steuerbüro neu definieren. Strategisch wollen wir uns mehr auf die Organisation des Spielbetriebs konzentrieren und die interne Verwaltung minimieren. Dann gab es natürlich viele Termine, die ich nur persönlich wahrnehmen konnte, unter anderem beim Bundesausschuss des DTB, der Mitgliederversammlung der TDS und der Tennis-IG, einem Zusammenschluss der Verbände vom Niederrhein, Westfalen und Mittelrhein. Hinzu kommen noch Antrittsbesuch unter anderem beim Landessportbund und natürlich auch bei größeren Turnieren wie beim ITF in Düren oder zuletzt in Brauweiler.

Der Geschäftsstelle, sagten Sie damals, kommt auch im Rahmen der zunehmenden Digitalisierung eine immer größere Bedeutung zu. Welche Neuerungen gibt es, die auch für die Vereine, den Tennisspieler von Bedeutung sind.

Durch die bereits erwähnten personellen und strategischen Änderungen werden wir in Zukunft mehr für die Vereine und auch Spieler ansprechbar sein. Dadurch ergeben sich schnellere Regelzeiten für die Anpassungen von Regelwerken an die Bedürfnisse des Spielbetriebs. Durch unseren neuen Geschäftsführer Sebastian Müller, der Erfahrung im Sponsoring und im Beantragen von Fördergeldern hat, erhoffen wir uns zudem neue Einnahmequellen. Durch die strategischen Änderungen werden wir auch in der Lage sein, den Turnierbetrieb weiter zu verbessern. Dazu gehört ein qualifiziertes Genehmigungsverfahren und eine nachhaltige Qualitätssicherung zum Beispiel durch die Überprüfung, ob die ausgeschriebenen Konkurrenzen einschließlich Nebenrunden auch stattgefunden haben.

Was steht nach der Eingewöhnungszeit ganz oben auf Ihrer Agenda?

Die genannten Themen wie Spielbetrieb, Turnierqualität, Fördermittel und Sponsoren. Darüber hinaus wird auch die Weichenstellung für übergreifende Projekte mit dem DTB und die Unterstützung der Verein in Sachen Digitalisierung, Beantragung von Fördermitteln und Mitgliederwerbung forciert. Der Vereinsbenchmarking-Tool ist hier eine gute Unterstützung, aber die eigentliche Arbeit muss durch Personen erfolgen. Dann gibt es noch das Thema Bälle. Hier werden wir überlegen, wie andere Verbände auch einen eigenen guten und kostengünstigen Ball einführen, mit dem dann hoffentlich alle Spieler zufrieden sind.

Wie wichtig ist Ihnen der Kontakt zu der Basis, den Clubs. Wie wollen Sie sich diesbezüglich einbringen?

Sehr wichtig. Ich möchte keine Frühstücks-Direktor oder ein Repräsentations-Präsident sein sondern authentisch wirken und möchte wie im Beruf auch kompetent sein. Das geht nur mit dem Kontakt zu Spielern und Vereinen und durch neu Erfahrungen.

Als Präsident des Verbandes sind Sie ja auch automatisch in ein großes Verbandswesen eingebunden. Wie wurden Sie im DTB und den anderen Verbänden aufgenommen?

Sehr herzlich. Ich habe viele Glückwünsche und Einladungen bekommen Derzeit scheint ein genereller Umbruch stattzufinden. Es erscheinen immer mehr jüngere Präsidenten auf der Vollversammlung des DTB und in den Ausschüssen. Das wird alles positiv angenommen. Weiterhin ist natürlich mein IT-Wissen tatsächlich überall gefragt. Die Digitalisierung ist ja auch im Tennis längst angekommen.

Mit welche Aufgaben wurden Sie bereits betraut?

Naheliegend werde ich in der IT-Arbeitsgruppe des DTB mitarbeiten, weitere Tätigkeiten werden sehr wahrscheinlich folgen, auch bei der IG-Tennis. In den Gremien des DTB gilt es dann ebenso mit neuen Ideen und Konzepten aufzutreten. Beispielsweise wird auch darüber nachgedacht, welche Anforderungen die Vereine an eine zukünftige EDV haben und wie sie mit der zunehmenden Digitalisierung umgehen. Hier kann der DTB und natürlich auch der TVM Hilfestellung geben. Die Felder der möglichen Betätigungen ist lang und mit jedem Besuch bei den Gremien tun sich neue Möglichkeiten auf wie man sich einbringen kann. Da muss mann sehr selektiv vorgehen sonst ist keine Zeit mehr für die Familie und natürlich das Tennisspielen.

Wann steht für den Bezirksmeister die nächste sportliche Herausforderung auf dem Tennisplatz auf dem Programm?

Ich will in fünf Jahren auch die Bezirksmeisterschaften in der Herren-Klasse 65 gewinnen.

Vielen Dank für das Gespräch