2. Bundesliga Herren: Premiere für den Marienburger SC
Los geht es für den MSC am 13. Juli mit einem Heimspiel gegen RW Berlin.
Das Herren-Team des Marienburger SC vertritt den TVM in dieser Saison erstmals in der 2. Bundesliga. Als Vierter der Regionalliga nutzten die Verantwortlichen völlig unverhofft den Sprung ins Bundesligageschäft. „Drei Clubs, die vor uns eigentlich dran gewesen wären, konnten, wollten oder durften nicht in der 2. Liga spielen“, erläutert Dr. Thomas Meyer, Tennis Vorstand des MSC, den ungewöhnlichen Vorgang. Die Gründe waren ihnen egal. „Wir haben dann Ja gesagt und freuen uns auf die 2. Bundesliga.“ Los geht es am 13. Juli. Knapp einen Monat später, am 8. August, wird sich herausstellen, ob sich der Sprung ins kalte Wasser gelohnt hat.

Das MSC-Team in 2024. Foto: Ronny Edelstein
Abenteuer
Mehr als die Klasse halten wollen wir nicht“, gibt Mannschaftsführer Dirk Hortian, der früher selbst auch in der 1. Bundesliga beim RTHC Bayer Leverkusen gespielt hatte, die Parole aus. In diesem Punkt stimmt ihm Dr. Thomas Meyer voll zu. “Wir haben den Hut in den Ring geworfen und wollen uns jetzt möglichst gut verkaufen.“ Allen ist klar - mehr ist nicht drin. „Wir wollen auch unseren Spielern einmal den Traum erfüllen, in der Bundesliga zu spielen“, erinnert sich Dirk Hortian noch an seine Bundesligaeinsätze. „Das ist schon was besonderes.“
Zeichen setzen
Große Veränderungen wird es nicht geben. „Wir haben uns unter anderem mit John Sperle und Yannic Nittmann, die im Verband zu den besten Nachwuchsspielern zählen, verstärkt“, erläutert der Coch die Kaderplanung. Gemeldet wurden auch ausländische Spieler, die vorneweg aufgelistet sind. Dr. Thomas Meyer, seit drei Jahren im MSC-Vorstand.: „Wir haben aber vor, möglichst mit den Spielern aus dem Vorjahr und den Eigengewächsen aus dem Verbandsgebiet anzutreten.“ Dadurch soll auch die Identifikation mit den Clubmitgliedern verstärkt werden. Dabei helfen werden auch die beiden Oldies, Christian Hansen und Steven Moneke, die alle im Klub bestens kennen. „Wir setzten auf einen Mix von jung und alt.“

MSC-Urgestein Christian Hansen. Foto: Ronny Edelstein.
Tennis aufwerten
Der Eintritt zu den Heimspielen im Forstbotanischen Garten im Kölner Süden ist frei. Dann heißt der Club seine Gäste, wie es auf der Homepage digital verewigt ist, "Willkommen auf der schönsten Anlage der Welt“. Coach Dirk Hortian hofft auch auf die Unterstützung der Mitglieder. Der 56-Jährige will mit seinem Team das Tennisprofil im MSC stärken, der bekanntermaßen im Hockey eine erfolgreiche Hausmacht besitzt. Beim Blick auf die Gegner bleibt Hortian zuversichtlich. Der erfahrene Coach, der mit seinem Schützling Andy Mies auch auf der ATP Tour international unterwegs ist, traut seinem Nachrücker-Team durchaus zu, die nötigen Punkte für den Klassenerhalt einzufahren. „Vom Papier her sind sicher alle besser als wir, aber Überraschungen sind möglich.“
Berliner Treffs
Sie wollen sich nicht festlegen, sondern den Spielen gelassen entgegen sehen. Die Namen der Gegner sind prominent. Gleich zum Auftakt gastiert zur Premiere der LTTC RW Berlin Berlin (13.7.) auf der Anlage im Kölner Grüngürtel. Es ist einer von vier Berliner Zweitligisten, die alle in den ersten vier Spielen gegen den MSC aufschlagen. Drei Mal hat der Aufsteiger Heimrecht. Nach Rot-Weiss Berlin folgt eine Woche später der SSC Berlin (18.7.) auf die MSC Anlage. Zwei Tage später muss die MSC-Crew ihr einziges Ticket in die Bundeshauptstadt lösen. Der Gegner heißt Blau-Weiss Berlin (20.7.). Die vierte Mannschaft aus Berlin, der TC GW Nikolassee (25.7.) wird eine knappe Woche später auf der eigenen Anlage erwartet. Der Verein, der in diesem Jahr sein 100-jähriges Clubjubiläum feiert, kommt aus dem Ortsteil Steglitz-Zehlendorf.

Nachwuchsspieler Yannic Nittmann. Foto: Ronny Edelstein
Ansprüche
Ohne Berliner Beteiligung geht es für den MSC in die 2. Halbzeit der Saison. Nach dem Auswärtsspiel beim Oldenburger TEV (1.8.) ist der Suchsdorfer SV (3.8.) der letzte Heimgegner der Aufsteiger. Zum Saisonfinale steht im vorletzten Spiel die Begegnung in Krefeld (8.8.) auf dem Programm. Abschließend geht es noch einmal hoch in den Norden, wo der Club an der Alster (10.8.) Gastgeber des Aufsteigers ist. Spätestens an diesem Wochenende wird sich herausstellen, wie die Marienburger den Sprung ins kalte Bundesligawasser überstanden haben. „Wir sind optimistisch“, sind sowohl Dirk Hortian und sein Tennis Chef Dr. Meyer einer Meinung. „Sollten wir die Klasse nicht halten, wäre das auch kein Beinbruch.“ In den nächsten Jahren wollen sie weiter mit jungen Talenten aus der Region planen. Am liebsten weiter in der 2. Liga. Der Mut für den Sprung ins kalte Wasser sollte belohnt werden.
Text: Michael Thoma