Alexis Blokhina gewinnt Damen-Weltranglistenturnier bei RW Troisdorf
Anna-Lena Friedsam konnte bei der Siegerehrung die Tränen nicht mehr verbergen. "Ich habe diese Woche viele familiäre Gesichter gesehen. Ich wohne nicht weit weg von hier. Das bedeutet mir sehr viel, mal daheim zu spielen", sagte die 31-jährige aus Andernach stammende ehemalige Weltranglisten-45.
Die bei den Ladies NRW International auf der Tennisanlage von RW Troisdorf an Position zwei gesetzte (WTA: 234) gratulierte dann ganz herzlich ihrer Gegnerin Alexis Blokhina (WTA: 458). Die 20-jährige US-Amerikanerin hatte mit 6:3, 2:6, 6:3 soeben ihren ersten Titel auf der ITF World Tour. Bei dem mit 50.000 Dollar dotierten Turnier in Troisdorf freute sie sich über ein Preisgeld von rund 8000 Dollar.
Die gut 350 Zuschauer sahen nicht nur am Finaltag atemberaubendes Damen-Tennis auf sehr hohem Niveau. Beim Stand von 4:3 im dritten Satz gelang Blokhina das entscheidende Break. Die Linkshänderin behielt die Nerven und brachte auch nach zweienhalb Stunden Spielzeit den Vorsprung mit präzisen Schlägen ins Ziel.
„Ich danke der gesamten Turnierorganisation, den Sponsoren und vor allem meinem Coach Alexander Waske. Es war eine fantastische Woche. Dass meine Mutter heute extra zum Finale angereist ist, macht diesen Tag für mich perfekt", sagte die sympathische Kalifornierin, die sich über die Qualifikation ins Hauptfeld gespielt hatte.
"Sie kam einfach besser mit den windigen Bedingungen zurecht. Ich bin heute einfach enttäuscht von einer Leistung", so Friedsam, die bei den Grand Slam-Turnieren in Paris, Wimbledon und US Open bereits das Achtelfinale erreicht hat. „Die Organisation war hervorragend und die Anlage hier ist wirklich großartig. Ich komme gerne wieder", fügte sie an.
Turnierveranstalter Marc Raffel dankte dem Club, den vielen Sponsoren, den ehrenamtlichen Helfern sowie den vielen fleissigen Helfern. Co-Turnierdirektor Marc-Kevin Göllner brachte es auf den Punkt. „Gerade spielen Sinner und Alcaraz in Paris im Herrenfinale – und trotzdem sind heute so viele Zuschauer zu uns nach Troisdorf gekommen. Das zeigt, dass das Turnier angekommen ist. Gewonnen hat heute vor allem auch das Damentennis.“
Einen Tag zuvor hatten sich beim Doppel-Endspiel Kennedy McAdoo (USA) und Angella Okutoyi (KEN) mit 6:1, 6:1 gegen das deutsch-ukrainische Duo Josy Daems (GER) und Anastasiia Firman (UKR) durchgesetzt. Turnierdirektor Marc Raffel kommentierte: „Das Finale war sportlich eindeutig, aber dennoch auf hohem Niveau. Insgesamt haben wir im Doppel sehr enge und spannende Begegnungen gesehen – das spricht für die Qualität der Spielerinnen und des gesamten Feldes."
Eine Woche lang stand RW Troisdorf im internationalen Turnierkalender der WTA. Alle Beteiligten lobten die idyllisch im Wald gelegene Anlagernd das familiäre Flair. Die Spielerinnen ab Weltranglistenposition 225 leisteten sich zum Teil packende und spannende Duelle. Im Viertelfinale dauerte das Duell von Friedsam gegen Noha Akugue (WTA: 261) beim 7:5, 4:6, 6:4 drei Stunden und 45 Minuten. Auch in der Runde zuvor stand Akugue beim 6:7, 7:6, 6:2 gegen die Schweizerin Alena In-Albon (WTA: 312) exakt genauso lange auf dem Platz. (Quentin Bröhl)