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DTB goes Padel: Interview mit DTB-Vizepräsident Sebastian Projahn

Seit Anfang 2022 ist der Deutsche Tennis Bund (DTB) offiziell auch für Padel im Deutschen Olympischen Sportbund zuständig. Mit Hochdruck arbeitet der Verband seitdem an der Professionalisierung der rasant wachsenden Sportart. Ein nächster Schritt ist getan: Der DTB richtet ab sofort gemeinsam mit seinem zukünftigen Medialisierungs- und Kommunikationspartner SPONTENT die German Padel Tour (GPT) aus. Das erste große Event steht schon vor der Tür, wenn sich die deutsche Padel-Elite im Juni in der Active City Arena in Hamburg misst. DTB-Vizepräsident Sebastian Projahn (Bild unten) spricht im Interview darüber, was der DTB in nächster Zeit außerdem plant…

Seit gut einem Jahr ist Padel dem DTB zugeordnet und wird vom Verband strategisch gefördert. Wie ist die Integration von Padel in den DTB angelaufen?

Die Entwicklung von Padel in Deutschland ist sehr positiv, gefühlt wird jeden Tag ein neuer Platz gebaut. Wir sind gerade dabei, im Zusammenspiel mit unserem Beratungspartner padelBOX, professionelle Strukturen zu schaffen – besonders in den Bereichen Infrastrukturausbau, Spielbetrieb und Ausbildung. Die deutschen Tennisclubs sind offen dafür ihre Angebote zu erweitern und so neue Zielgruppen anzusprechen.

Was tut der DTB, damit mehr Menschen Padel spielen?

Damit hierzulande die aktive Padel-Community wachsen kann, muss natürlich in erster Linie die Infrastruktur entsprechend ausgebaut werden. Wir arbeiten deshalb an Kooperationen mit Platzbau-Unternehmen, damit Vereine schnell, sicher und kostengünstig Padel-Courts bauen können. Bei Info & Play-Veranstaltungen und zahlreichen Webinaren zeigen wir Vereinen in ganz Deutschland, welche Bereicherung die Sportart sein kann und wie Padel-Courts im Tennisverein entstehen. Außerdem haben wir für interessierte Vereine eine Website geschaffen, auf der die relevantesten Informationen gebündelt sind.

Padel gilt als moderne, trendige Sportart. Welchen Mehrwert sieht der DTB in Padel für die Entwicklung der Tennisclubs?

Aktuell wird Padel vorrangig auf kommerziellen Anlagen gespielt. Wir möchten, dass der Sport auch in unseren Vereinen stattfindet, um möglichst viele dafür zu begeistern und weil wir überzeugt sind, dass sich Tennis und Padel wunderbar ergänzen. Daneben suchen wir aber auch den Kontakt zu den kommerziellen Anlagenbetreibern in ganz Deutschland. Wir wollen attraktive Angebote für Breitensportler und ebenso für ambitionierte Spitzensportler schaffen. Dazu arbeiten wir eng mit unseren Landesverbänden zusammen, um mit den vorhandenen Erfahrungen aus dem Tennis Padel bestmöglich voranzutreiben.

Welchen Stellenwert hat Padel innerhalb der bestehenden Tennisstrukturen?

Padel spricht, neben unseren knapp 1,5 Millionen Mitgliedern, neue und andere Zielgruppen an als wir dies aktuell mit unseren Tennisvereinen tun. Demzufolge geht es für den DTB und seine Landesverbände nicht darum, alles, was im Tennis funktioniert, auch auf Padel zu übertragen. Padel soll sich eigenständig aber in enger Anknüpfung an die Tenniscommunity entwickeln.

Dafür sind auch eigens ausgebildete Trainer:innen nötig. Was tut der DTB im Bereich Ausbildung?

Wir schaffen vom DOSB anerkannte Aus- und Fortbildungsangebote, die ab Herbst 2023 über den DTB und seine Landesverbände durchgeführt werden. Geplant sind einerseits Fortbildungsveranstaltungen für Tennistrainer:innen sowie Wochenendlehrgänge für angehende Padeltrainer:innen. Hier entwickeln wir gemeinsam mit unserem Partner padelBOX erste qualifizierte Angebote.

Im Bereich Spitzensport gibt es mit der German Padel Tour bereits eine Turnierserie, die der DTB zukünftig mit ausrichtet. Welche Pläne hat der DTB mit der German Padel Tour und welche weiteren Turnierangebote soll es geben?

Die GPT bildet die Leuchtturmebene, unter der sich ein breites Turnier-Angebot entwickeln kann. Nach ersten Pilotveranstaltungen, die wir 2022 bereits veranstaltet haben, rechnen wir 2023 mit einem sukzessiven Ausbau der Turnierstruktur. Für 2024 planen wir den Einstieg in den offiziellen Ligaspielbetrieb im DTB und den Landesverbänden. Parallel dazu arbeiten wir am Aufbau der notwendigen digitalen Plattformen für Padel. Hier greifen wir auf die Ressourcen unserer tennis.de-Entwicklung zurück, die wir an die Padel-spezifischen Anforderungen anpassen.

Der DTB feiert seine Premiere mit der GPT bei der Active City Arena in Hamburg. Was können Fans vom 9. bis 11. Juni auf dem Hamburger Heiligengeistfeld erwarten?

Besucher:innen können Padel hautnah live erleben – und das kostenlos. Von der Tribüne können sie spektakuläre Ballwechsel verfolgen, wenn nationale und internationale Padel-Spieler:innen ihr Können zeigen. Am Donnerstag wird es für Vereine, Schulen und alle anderen Interessierten die Möglichkeit geben, selbst auf dem Platz zu stehen. Zusammen mit padelBOX, SPONTENT und anderen Partnern wollen wir zeigen, wie fesselnd die Sportart sein kann. Und damit schaffen wir auch attraktive Formate für die Padel-Industrie.

Wie beurteilen Sie das aktuelle Engagement des Deutschen Padel Verbandes (dpv) im Aufbau von parallelen Landesverbands-Strukturen?

Wir sind im laufenden Austausch mit den Verantwortungsträgern des dpv. Ob es aus Sicht des dpv zielführend ist, neben den bereits bestehenden DTB-Strukturen eigenständige Strukturen in den Ländern zu entwickeln, muss das dpv-Präsidium beurteilen. Aus unserer Sicht ergeben sich hieraus auf Basis der oben beschriebenen Planungen keinerlei Mehrwerte für unsere knapp 9.000 Mitgliedsvereine.

Text: DTB

Bildcredit: Claudio Gärtner