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Leistungssport

Acht Regionalliga-Teams im Bezirk

Die Herren 40 des SC Uckerath.

Die Herren 40 des SC Uckerath.

Die Tennis-Regionalliga ist ab der Altersklasse 40 die höchste deutsche Spielklasse. Gleich sieben Mannschaften aus dem Bezirk sind in den West-Staffeln mit am Start. Neben den Herren 60, 65 und 70 von RW Hangelar ist der TC GG Bensberg mit den Herren 50 und Damen 60 zweimal vertreten. Hinzu kommen die Herren 40 des SC Uckerath und die Herren 55 des VfL Engelskirchen.

Zudem gibt es mit den Herren 30 des TC 80 Gummersbach auch noch einen achten Regionalligisten. Allerdings gibt es auf DTB-Ebene in der Altersklasse 30 eine Bundesliga Nord und Süd. Die Teams stecken derzeit mitten in der Saison und haben die ersten Spiele bereits absolviert. Für viele ist der Klassenerhalt das oberste Ziel. Außer bei den Handelbarer Herren 60, die den westdeutschen Meistertitel verteidigen wollen und nach dem Vize-DM-Titel im Vorjahr diesmal sogar Deutscher Meister werden wollen.

Anders Järryd

Anders Järryd

Grund für den Erfolg ist gleich eine ganze Reihe von ehemaligen Tennis-Profis um den ehemaligen Weltklassespieler Anders Järryd, die im vergangenen Jahr erstmals für Hangelar auftrumpften. „Wir wollen diesmal den DM-Titel holen“, bringt es Mannschaftskapitän Stefan Reddemann auf dem Punkt. Mit einem 6:3 beim Rochusclub Düsseldorf, 9:0 gegen den TC Unna und 7:2 gegen DSD Düsseldorf sind die ersten drei Siege eingefahren. Als sichere Bank zeigten sich neben Järryd auch Jeremy Bates, Johnny Goudenbour oder Tom Coulton. „Wir haben viele Anfragen, weil viele Aktive hier gerne bei uns mit den Stars spielen wollen“, freut sich Reddemann.

So habe sich Rüdiger Vogel, die aktuelle Nummer eins bei den Herren 60 in Deutschland, für einen Wechsel nach Hangelar entschieden. „Er ist von Berlin ins Rheinland gezogen“, so Reddemann. Er ist an Position fünf gemeldet und neu im Kader ist an Position sieben Thorsten Kolbe, der im vergangenen Jahr noch mit dem THC Neumünster die Hangelarer im DM-Finale mit 5:4 bezwang. „Er kommt für die Spiele extra aus Hamburg angereist“, berichtet der Kapitän. Der dritte Zugang ist Michael Rasche, der zudem bei den Herren 65 als Spitzenspieler gemeldet ist.

„Seit dieser Saison können Spieler in zwei Regionalliga-Teams eines Vereins gemeldet werden“, freut sich Reddemann auch über mehr Quantität in den Mannschaften, weil die Oldies doch immer auch sehr verletzungsanfällig seien. An Position zwei ist bei den Herren 65 der US-Amerikaner Stewart Jackson neu im Kader. „Seine Frau spielt auch hervorragend Tennis und ist beim Bonner THV bei den Damen 65 in der Regionalliga im Einsatz“, gab es mit dem Nachbarverein eine Zusammenarbeit.

Hangelarer Unterstützung durch (v.l.) Johnny Goudenbour, Stefan Reddemann und Harald Langels.

Die Herren 65, die immer mittwochs spielen, haben gegen den TV Forsbach (9:0), DSD Düsseldorf (9:0) und TC Nordwalde (8:1) bereits drei Siege eingefahren und grüßen von der Tabellenspitze. Das Spiel gegen den TC Raadt am 12. Juni (13 Uhr) wird vermutlich über den Titel entscheiden. Bei den Herren 70 hoffen die Hangelarer auf den Ligaverbleib. „Es war noch ein freier Platz da und wir sind gefragt worden, ob wir mitspielen wollen“, so Reddemann.

Die 70er spielen ebenfalls mittwochs und haben schon drei der sechs Spiele absolviert. Mit zwei Erfolgen gegen Lese Lese GW Köln (6:0) und Dürener TV (4:2) sowie der Niederlage bei SW Mechernich (2:4) steht der Ligaverbleib im Vordergrund. Und für die letzten Spieltage am 22. und 29. Juni verspricht Reddemann ein weiteres Highlight. Dann wird auch auch die Nummer drei der 60er, Mikael Pernfors, auflaufen. „Er war ja letztes Mal schon gemeldet, aber er lebt in Australien. Als er von dem Erfolgen seiner Ex-Kollegen gehört hat, will er bei der DM unbedingt dabei sein. Dafür muss er in der Gruppenphase zweimal spielen“, verrät Reddemann.Die Oberliga in der vergangenen Saison war für den SC Uckerath nur eine weitere Durchgangsstation.

Guillermo Carry vom SC Uckerath.

Guillermo Carry vom SC Uckerath.

Nach dem Aufstieg aus der 1. Verbandsliga sicherte sich das Team mit einer beeindruckenden Serie von acht Siegen in acht Spielen den Durchmarsch.Begonnen hat das Abenteuer schon im Jahr 2020. Nach dem Aufstieg im Sommer 2019 von der 1. Bezirksliga in die 2. Verbandsliga wechselte der heutige Mannschaftsführer Mark Götzl zum SCU.

Mit dem aktuellen Tennis-Abteilungsleiter Volker Müller entstand eine innige Freundschaft und irgendwann war dann die Idee geboren, den Dorfverein vielleicht mal in der Altersklasse Herren 40 nach ganz oben zu bringen. Nur im ersten Jahr 2020 geriet das Unterfangen als Tabellenzweiter der 2. Verbandsliga ins Stocken. Danach folgten dank der drei Aufstiege das Erreichen des Ziels. „Das ist eine tolle Momentaufnahme und wir geniesen den Erfolg“, freut sich Volker Müller.

Als kleiner Verein mit nur 200 Mitgliedern und vier Plätzen brauche man sogar eine Sondergenehmigung, dass nur ein Trainingsplatz zur Verfügung steht. Dank des engagierten Turnierspielers und Teamkapitän Mark Götzl konnte man für die aktuelle Saison acht neue Spieler verpflichten. Vom letztjährigen Regionalligisten TC Lippstadt wechselten mit den Italienern Guillermo Carry, Massimo Ocera sowie dem Argentinier Pablo Cerutti gleich drei Leistungsträger nach Uckerath. Auch die Tschechen Jiri Novy und Karel Luhan sind neu im Kader. Zudem wechselten Frank-Christopher Langer, Simon Südel und Philipp Mertens aus der näheren Region. Nach der 0:9-Auftaktniederlage gegen den THC Brühl hat der SC Uckerath mit einem klaren 7:2 gegen Eintracht Dortmund sich den ersten Respekt in der Liga verdient.

Die Herren 30 des TC Gummersbach.

Die Herren 30 des TC Gummersbach.

Die Herren 30 des TC Gummersbach hatten in der vergangenen Saison in der Oberliga eigentlich nur den Klassenerhalt angestrebt. Stattdessen gelang der Truppe der Durchmarsch in die Regionalliga. Für das Abenteuer hat sich die Truppe um Mannschaftskapitän Mario Kremann in der Breite und der Spitze verstärkt.

Mit Dusan Lojda tritt ein Vollprofi beim TC 80 an. Der Tscheche hat als Junior die US Open im Einzel gewonnen und stand in der Rangliste auf Platz 161. Im vergangenen Jahr trat er in der Herren-30-Bundesliga an. Weiterer externer Neuzugang ist Dennis Jaeckel, dazu kommen Niklas Twardy und Vincent Jülich, die die Altersgrenze überschritte haben, als Youngster.

Zum Team gehören weiterhin Marc Kellershohn, Niklas Terhorst, Mario Kremann, Daniel Claus, Benedikt Heintze, Andreas Teschke und Marcel Brosius. Auch wenn es mit Jannick Lupescu, Marshall Tutu und Victor Ouvard noch weitere ausländische Spieler in der Mannschaftsliste gebe, wolle man doch das Gesicht wahren und wie zuletzt viel mit einheimischen Spielern antreten, erklärt Kremann. Dafür wolle man in der Aufstellung in den sechs Partien rotieren. Das System scheint zu funktionieren. Mit 5:4 gegen BW Elbersfeld und 7:2 bei Eintracht Dortmund sind die ersten beiden Siege eingefahren. Gegen BW Köln mussten sich die Gummersbach dann mit 2:7 geschlagen geben.

Bislang Niederlagen haben die Bensberger Herren 50 und die Engelskirchener Herren 55 eingesteckt und stehen mit drei und vier Spielverlusten am Ende der jeweiligen Tabelle. Die Bensberger Damen 60 haben in mit einem 3:3 bei DSD Düsseldorf und einem 2:4 gegen den TC Rheinstadion immerhin Schoneinen Punkt auf dem Konto. (Quentin Bröhl)