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Ehrenamt

Interview mit Klaus Langhals: "Im Tennis und Basketball gibt es immer einen Sieger"

Im Bezirk Rechtsrheinisch ist vor knapp einem Jahr eine Ära zu Ende gegangen. Uwe Maaß (RW Troisdorf) hat den Posten des Vorsitzenden nach 28 Jahren an Klaus Langhals-Arnold (TC Gut Buschhof) übergeben. Nach den ersten zwölf Monaten zieht der 56-Jährige eine erste Bilanz und spricht über sich und seine Ziele als Vorsitzender.

Herr Langhals-Arnold, Ihnen war die Tennisszene vor dem Amtsantritt nicht unbekannt. In welchen Funktionen waren Sie Im Verband unterwegs?

Im Bezirk RR unterstütze ich die Vereine bereits seit einigen Jahren als Regelreferent. Seit 2019 bis Ende 2023 habe ich diese Funktion im gesamten TVM wahrgenommen. Dort gehört dann auch der Bereich Schiedsrichter (SR) und Oberschiedsrichter (OSR) in die Verantwortung, mit meinem neuen Amt als Bezirksvorsitzender habe ich hier an Luis Riewer aus Köln übergeben.

Weiterhin koordiniere ich im TVM aber die Einsätze der OSR für die Mittelrheinliga und Regionalliga, dazu organisiere ich die Lehrgänge für SR und OSR. Von Uwe Maaß hatte ich bereits 2022 den Job als Spielleiter in der RL West übernommen. „Ursache“ hierfür ist, dass ich seit 2003 Inhaber der DTB-A-OSR Lizenz bin, dort - bis heute - in den Bundesligen und bei Deutschen Meisterschaften im Einsatz bin.

Sie haben sich auch jahrelang im Basketball auf Funktionärsebene engagiert. Welche Posten haben Sie bekleidet und wie kann man die beiden Sportarten vergleichen?

Das stimmt, obwohl ich länger Tennis als Basketball spiele, war die Zeit seit 1988 bis 2015 besonders vom Basketball bestimmt. Über Ämter im Basketball-Kreis Bonn (Jugend und Lehrwesen) und als Beisitzer im WBV-Jugendausschuss mit dem heutigen DBB-Präsidenten Ingo-Rolf Weiss, war ich Vizepräsident im Verband Deutscher Basketball-Trainer e.V. und habe die dortige Geschäftsstelle geleitet.

Im Anschluss war ich zweimal insgesamt fünf Jahre im Präsidium des Westdeutschen Basketball-Verbands, zuerst für Breitensport (u.a. mit dem seit Olympia in Paris bekannten Bereich 3x3) und dann als Vizepräsident Schiedsrichterwesen verantwortlich.

Hier kommt die Verbindung zum Tennis, denn auch im Basketball bin ich Inhaber der A-Lizenz als SR, dazu habe ich die C-Trainer-Lizenz Leistungssport. In den Bundesligen habe ich dann bis 2005 gepfiffen, danach 10 Jahre SR ausgebildet und gecoacht, war Technischer Kommissar, so eine Art OSR im Basketball. So sehe ich noch heute bei meinem Heimatverein Telekom Baskets in der BBL meist SR, die u.a. von mir lange Jahre betreut wurden.

Das alles war nur möglich, da die Basketballsaison meist von Oktober bis April geht, Tennis im Schwerpunkt von Mai bis September. Ich sage immer, Basketball und Tennis habe eine Gemeinsamkeit, es gibt immer einen Sieger. Ansonsten ist Basketball in Sachen Funktionäre insgesamt etwas jünger unterwegs, dafür Tennis im Großen und Ganzen meist etwas „gepflegter“. Es gibt immer wieder Themen, wo eine mal andere sportliche Sichtweise ganz hilfreich ist, die ich dann einbringe, und nicht nur im Bereich Schiedsrichter.

Wie schätzen Sie das erste Jahr ihr Amtszeit als Vorsitzender des Bezirk Rechtsrheinisch ein? Wie lautet ein erstes Fazit?

Zuerst einmal habe ich ein großartiges Vorstandsteam, besonders der Übergang auf Andrea Schöttler als Jugendwartin ist gut gelungen. Und Wolfgang Röder und Dirk Kranich machen seit vielen Jahren einen effektiven und klasse Job. Wir sprechen im Bezirk über fast 100 Vereine und 19.000 Mitglieder, die Zahlen beeindrucken mich immer wieder. Die wesentliche Arbeit wird in den Vereinen gemacht, wir unterstützen als unsere Hauptaufgabe im Spielbetrieb der Vereine untereinander.

Die Anforderungen in den Vereinen ist sehr unterschiedlich, manche boomen und haben großen Zulauf besonders in der Jugend, andere widmen Plätze um, weil der Bedarf der Aktiven sinkt. Padel ist inzwischen auch im Bezirk angekommen, was mich als ehemaliger leidenschaftlichen Squash-Spieler auch anspricht, auch wenn Padel ja ein Teamsport ist.

Insgesamt wollen wir mit unserer Arbeit im Vorstand diese vielfältigen Aufgaben der Vereine verbessern, wir sind vor allem Dienstleister, müssen aber auch in einigen Fällen die Richtung vorgeben. Um hier einen guten Job zu machen, brauchen wir den Input der Vereine, dieser ist sicher noch ausbaufähig. Meine Kollegen und ich im Vorstand sind jederzeit für die Vereine da.

In Sachen Leistungssport darf ich hier auch unseren Bezirkstrainer Ralph Lampe ein dickes Lob aussprechen, der das ganze Jahr aktiv ist. Und wichtig ist natürlich die Zusammenarbeit der Geschäftsstelle des TVM, besonders Helga Pelzer und Sebastian Müller gilt stellvertretend mein Dank, wir erhalten eine sehr gute Unterstützung. Persönlich bin ich sehr gut im Vorstand des TVM angekommen, so dass ich hier die Interessen des Bezirks RR vertreten kann.

Sie sind ja für zwei Jahre gewählt worden. Statt traditionell im November wird die nächste Jahreshauptversammlung schon im September 2025 stattfinden. Was waren die Beweggründe für diese Entscheidung?

Die Resonanz in den letztjährigen Mitgliederversammlungen war seitens der Vereine überschaubar. Corona hat dies nicht besser gemacht. Wir hoffen, dass dieser Termin direkt zu Ende der Saison mehr Vereine motiviert, an der Versammlung teilzunehmen.

Werden Sie im kommenden Jahr weitermachen und welche Ziele haben Sie sich mit ihrem Team für die Zukunft vorgenommen?

Mein Verständnis in Sachen Ehrenamt ist, dass Ämter nicht „unendlich“ besetzt sein sollten, obwohl mein Vorgänger Uwe Maaß diese These ein wenig widerlegt hat. Aber selbstverständlich gibt es weiterhin viel im Bezirk zu erledigen, wir freuen uns auf weitere Mitstreiter im Vorstand, ob mit oder ohne Amt. Und die Wahl ist bekanntlich demokratisch, deswegen werde ich keine Ansprüche vorab stellen, aber, soweit gesund und munter, Stand heute gerne weitermachen.

Das Gespräch führte Quentin Bröhl