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Tennis in Rodenkirchen – aus eins mach zwei

Der Tennissport hat in Rodenkirchen eine lange Tradition, und dank engagierten Vereinsmitgliedern auch wieder eine sichere Zukunft. Nachdem der Rodenkirchener Tennis-Club e. V. (RTC) mit über 670 Mitgliedern im vergangenen Jahr scheinbar vor dem Aus stand, wurde in diesem Jahr eine neue Anlage in Immendorf gefunden. Nun kann der traditionsreiche Verein wieder aufatmen und zudem sein 50-jähriges Jubiläum feiern. Neben dem RTC hat sich mit dem Tennisclub Rodenkirchen e. V. (TCR) - an dessen alter Wirkungsstätte - ein neuer Verein etablieren können.

Mit RTC-Präsident Wolfgang Neervoort sprach Johannes Spätling (Pressewart des TVM Köln | Leverkusen) über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Vereins im Kölner Süden.

Spätling: Wenn Sie auf die letzten Monate zurückblicken – welche Bestandsaufnahme lässt sich festhalten?

Neervoort: Der RTC begeht in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Er wurde im Jahre 1969 auf der Tennisanlage in Rodenkirchen am Fuchskaulenweg gegründet und hatte dort bis zum 30.09.2018 seine Heimat. Die Tennisanlage hatte in dieser Zeit mehrere Eigentümer, der RTC war jeweils alleiniger Pächter der Anlage.
Der Verein ist im Laufe der Jahre stets gewachsen, besonders auch in den vergangenen sechs Jahren und war immer für seine hervorragende Jugendarbeit bekannt; zuletzt hatte der RTC über 670 Mitglieder, davon 270 Kinder und Jugendliche.

Spätling: Wofür stand und steht der RTC?

Neervoort: Seit 50 Jahren ist der Rodenkirchener Tennis-Club e. V. (RTC) eine Institution in der Tennisszene in und um Rodenkirchen. Die entspannte und familiäre Atmosphäre macht uns zu einem sympathischen Tennisverein für Jung und Alt im Kölner Süden. Dabei blicken wir mit Stolz auf eine Vielzahl an Freizeitspielern und vor allem auf unsere Leistungsspieler, die im regionalen und überregionalen Tennisgeschehen mitwirken. Bei uns finden Sie eine bunte Mischung aller Altersgruppen und Spielstärken. Wir engagieren uns sehr in der Jugendförderung und sind mit vielen Jugend- und Erwachsenen-Mannschaften sehr erfolgreich im Medenspielbetrieb vertreten. Und fröhlich feiern kann man mit und bei uns auch.

Spätling: Was genau ist im vergangenen Jahr passiert?

Neervoort: Zum 01.10.2018 hatte der aktuelle Eigentümer, die Familie Frank, dem RTC den Pachtvertrag plötzlich und unerwartet gekündigt und den Verein buchstäblich auf die Straße gesetzt.

Gleichzeitig hat der Eigentümer einen eigenen, neuen Tennisclub gegründet, den TC Rodenkirchen e. V. (TCR). Ein großer Teil der damaligen RTC-Mitglieder sind zwangsläufig in den TCR gewechselt, da einerseits unser Verein ja zunächst keine Spielstätte mehr hatte und natürlich andererseits viele Spieler, insbesondere Kinder und Jugendliche, die in der unmittelbaren Umgebung der Tennisanlage am Fuchskaulenweg wohnen.

Viele andere TRC-Mitglieder wollten sich dem TCR nicht anschließen, da dieser neue Verein ausschließlich von der Eigentümer- und Gründerfamilie Frank geführt wird und nur diese Familie (7 Personen) Stimmrecht in der Mitgliederversammlung, dem wichtigsten Organ eines Vereins, hat.

Spätling: Wie hat der RTC es geschafft, als Tennisverein in Köln eine neue Bleibe zu finden?

Neervoort: Als am 30. September 2018 der letzte Tag gekommen war, hatte der RTC-Vorstand schon Vorsorge getroffen - das Tennis-Centrum in Immendorf war in unseren Fokus geraten.

Seit Oktober 2018 findet man uns auf dieser modernen Tennisanlage im Tennis-Centrum Immendorf, in der Berzdorfer Straße. Sieben Tennisplätze in der Außenanlage und weitere fünf Plätze in der angeschlossenen Halle stehen den aktiven Spielern des RTC, sowie jedem interessierten Gastspieler, zur Verfügung.

Spätling: Wie funktioniert das Zusammenspiel mit Immendorf?

Neervoort: Familie Krattenmacher und wir haben sehr schnell gemerkt, dass wir prima harmonieren, und so waren wir uns auch ganz schnell einig. Der RTC kann seinen Spielern und Mannschaften, die fast alle in der Verbandsliga, zwei sogar in der Oberliga spielen, also beste Bedingungen bieten. Mit den Spielerinnen und Spielern aus Immendorf, die weiterhin auf der Anlage verbleiben, sind wir eng verzahnt und bilden eine große harmonische Gemeinschaft.

Spätling: Also Ende gut, alles gut?

Neervoort: Der RTC hat seine - durch den Verweis von der angestammten Tennisanlage - drohende Auflösung abwenden können. Der erfolgreiche Medenspielbetrieb konnte damit weitergeführt werden, und auch die Jugendarbeit trägt schon wieder ihre Früchte. Schon ab einem Alter von vier Jahren kann bei uns Tennis gespielt und trainiert werden. Zudem haben wir Tenniscamps ins Leben gerufen, die mehrmals jährlich stattfinden.

Insgesamt wird der RTC nach Aufnahme der Mitglieder des aufgelösten Vereins BW Immendorf schon wieder über 250 Mitglieder haben. Das ist ordentlich, aber wir wünschen uns natürlich noch mehr.

Spätling: Und welche Resonanz erhalten Sie von den alten und neuen Mitgliedern?

Neervoort: Die Trennung eines ehemals sehr erfolgreichen und recht großen Tennisvereins in zwei kleinere Einheiten wird von den Mitgliedern in beiden Vereinen nicht wirklich durchgängig positiv gesehen. Wir - von Seiten des RTC - haben daher immer wieder unser Bestreben gegenüber den TCR-Verantwortlichen deutlich gemacht, diese beiden Einheiten wieder zusammenzuführen. Es scheitert allerdings an der Verweigerung des Mitglieder-Mitbestimmungsrechts durch den TCR. Wir hoffen weiter auf eine gemeinsame Zukunft, und würden uns über mehr Zusammenarbeit freuen.

Johannes Spätling

Pressewart für den Bezirk Köln | Leverkusen

Johannes Spätling