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​Utz Uecker - Der digitale Fitmacher


Utz Uecker, neuer Päsident des TV Mittelrhein, gehört mit seinen 62 Jahren nicht unbedingt zur typischen Generation der Computer Freaks, die Ende des letzten Jahrhunderts geboren sind.

Er war einfach seiner Zeit wohl etwas voraus. "Ich habe während meines Studiums bereits Software Programme für kleine Roboter geschrieben," erinnert er sich an seine Zeit als Maschinenbau-Student an der RWTH Aachen. Das war zu Beginn der 80er Jahre bemerkenswert. Die Entwicklung der Computer-Technologie steckte damals noch in den Kinderschuhen. Sie war aber nicht mehr aufzuhalten. Utz Uecker war von Anfang an dabei. Der Reihe nach.

Anfänge

Tennis spielen hat der neue TVM-Präsident recht spät mit 14 Jahren begonnen. Die ersten Bälle schlug er auf den beiden Tennispätzen der Kaserne am Butzweiler Hof in Köln. Sein Vater war Offizier bei der Bundeswehr und selbst ein begeisterter Tennisspieler. Der Sohnemann durfte also mit auf das Bundeswehrgelände. Später spielte er kurz beim TC Weiden, bevor er zum TTC Brauweiler wechselte. Bevor die Familie in Köln seßhaft wurde, mussten häufiger die Umzugskartons gepackt werden. Das Los einer jeden Bundeswehr-Familie. Für Sohn Utz waren Goslar (sein Geburtsort), Osterode, Hamburg (Einschulung), Baal in der Nähe von Erkelenz und dann wieder Osterode Stationen seiner Kindheit. Dann wurde der Vater zuletzt im Rang eines Generals nach Köln versetzt, wo die Familie heimisch wurde. Hier beendete Utz Uecker seine Schulzeit mit dem Abitur. Anschließend leistete er seinen Wehrdienst bei der Bundeswehr, zunächst in Ulmen in der Eifel, bevor er zur Luftwaffe in Porz-Wahn versetzt wurde. Als Hauptgefreiter verabschiedete er sich vom Militärdienst.

Weichenstellung

Danach durfte und konnte er seine Leidenschaft beim Maschinenbau-Studium mit dem Schwerpunkt spezielle Konstruktionstechnik endlich ausleben. Die Rechnerei, das Tüfteln mit Zahlen und Programmen, hatte ihn schon während der Schulzeit fasziniert. Der berufliche Werdegang schien vorprogrammiert. Mit einem kleinen Schlenker. Denn zunächst kam alles ganz anders. Nach dem Studium heuerte er beim Eichamt der Stadt Köln an. Als Oberinspektor hatte er eine sichere Beamtenlaufbahn in Aussicht. "Das war aber nichts für mich", stellte er damals schnell fest. Er entschied sich gegen die Sicherheit. Der möglichen Beamtenkarriere trauerte er allerdings keine Träne nach.

Der Experte

"Ich war mir im klaren, dass ich in einem anderen Job unterkomme," sagt er selbstbewusst. Er war mutig und hatte recht. Schnell hatte die Computerwelt ihn wieder. An Netzwerken mangelte es ihm nicht. Als IT-Experte arbeitet er heute für den Bank-Verlag in Köln, einem IT- und Service-Dienstleiter für private Banken. Und was macht er da? "Ich beschäftige mich mit der Infrastruktur der Banken, der Verschlüsselung von Daten und hauptsächlich damit, dass die Rechner am laufen bleiben und sicher sind," bringt er es für Laien einfach auf den Punkt.

Anspruch

Vom dessen Wissen wollte auch der Tennisverband Mittelrhein profitieren. Dr. Manfred Weber, Vorgänger von Utz Uecker als TVM-Chef, war sich darüber im klaren, dass der neue Mann, also sein Nachfolger, mit den digitalen Herausforderungen der moderen Zeit vertraut sein müsste. Das berufliche Knowhow von Utz Uecker war deshalb ein wichtiges Kriterium, ihn für die Wahl zum Nachfolger vorzuschlagen.

Erfahrung

Die Funktionäts Kriterien für die gehobene Tennislaufbahn konnte Utz Uecker vorweisen. Erfahrungen mit Vereinen und dem Verband waren ihm nicht fremd. Beim TTC Brauweiler, einem Mehrspartenverein, war er zunächst Geschäftsführer, dann elf Jahre 1.Vorsitzender, bevor er anschließend im Bezirk Linksrheinisch "entdeckt" wurde. Die letzten Karrierestufen vor dem Aufrücken an die TVM-Spitze waren der Job des Sportwarts und zuletzt der des 1. Vorsitzenden im Bezirk. Bevor er dem Verband sein Okay signalisierte, musste er nur kurz überlegen. "Ich habe einige Tage nachgedacht, meine Frau gefragt und dann zugesagt", erläutert er seine Entscheidung. "Ich kannte ja den Verband, die Leute auf der Geschäftsstelle. Es ist für mich kein Neuland." Als immer noch aktiver Tennisspieler kennt er die Probleme rund um den kleinen Filzball. Deshalb war es für ihn klar, sich auch neben dem Platz der Verantwortung zu stellen, wenn er gefragt würde.

Der Spieler

Heute spielt er noch in der Herrenmannschaft 50 des TTC Brauweiler in der Oberliga. "Ich bin an Nummer 6 gemeldet, da komme ich mit meiner Spielweise noch mit", schätzt er sich schmunzelnd positiv realistisch ein. Seine Taktik: "Ich versuche den Ball möglichst lange im Spiel zu halten. Wenn ich dann auf der Vorhand angespielt werde, kann es für den Gegner Probleme geben", vertraut er lächelnd speziell seiner Vorhand. "Besonderen Spass bereiten ihm aber die Doppelspiele gemeinsam mit Andreas Poppe. Das sind für mich echte Highlights."

Abstand

In seiner Freizeit gönnt er sich mit seiner Frau, mit der er vier erwachsene Kinder hat, zum Ausspannen inzwischen auch Reisen in die Schweiz oder nach Mallorca. In seinen Entspannungsphasen kann er aber nicht ganz die Finger von der Maus am PC lassen. "In meinem Verein betreue und aktualisiere ich in meiner freien Zeit auch noch die EDV." Einmal Computer Freak immer Computer Freak..... (Michael Thoma)

​Utz Uecker: Auf den Punkt - 3 Fragen

Nach seiner Wahl zum Vorsitzenden skizzierte Utz Uecker im Gespräch mit Michael Thoma, wie es künftig im TVM unter seiner Regie weitergeht.

Herr Uecker, ihre beruflichen Qualitäten als IT-Experte waren mit ausschlaggebend, dass Sie zum neuen Vorsitzenden vorgeschlagen wurden. Das bedeutet wohl auch, dass der Verband Zukunfts-fit gemacht werden soll. Welche Maßnahmen nehmen sie als erstes in Angriff?

Mit der Umstellung auf nu-Liga, der ASP-Lösung für die Geschäftsstelle und der neuen HomePage sind drei Projekte in den letzten Tagen und Wochen produktiv gegangen. Nun müssen wir diese optimieren und die Schnittstellen pflegen. Für die Zukunft erwarten wir uns ein systematischeres Arbeiten bei gleichzeitiger Erhöhung der Datensicherheit und Qualität. Durch die neue Homepage sind wir in der Lage die Kommunikation zu den Mannschaftsführern und zu den Spielern erheblich zu verbessern. Wir versprechen uns davon einen reibungslosen Spielbetrieb wenn wir Neuerungen und Regeländerungen nun dahin bringen können wo sie anzuwenden sind. Ferner sind insbesondere die Softwarepflege und die Prüfroutinen zum Großteil in der Hand der nu-Liga, die Software für alle Verbände pflegt.

Sie sind selbst noch aktiver Spieler in der Oberliga. Welchen Stellenwert hat für Sie als Vorsitzender der Leistungs-und Breitensport?

Nach der Jugendförderung hat die Förderung des Breiten- und Leistungssportes für mich den höchsten Stellenwert. Das ist unser Hauptgeschäft: Die Förderung und Organisation der Spiele in allen Altersklassen.

Ein Ausblick: wie muss ein Verein/Verband in zehn Jahren aufgestellt bzw. geführt werden um erfolgreich zu sein?

Ich denke es muss eine Transformation in den Dienstleistungsbetrieb erfolgen. Die Ansprüche an den Verband werden immer größer. Um dieser Erwartungshaltung noch begegnen zu können müssen wir uns in Zukunft wie eine Dienstleistungs-GmbH aufstellen. Dazu gehört dann allerdings auch, dass die Führungsrolle nicht mehr mit einem Ehrenamt zu machen ist. Schon jetzt gibt es im DTB Überlegungen zu hauptamtlichen Vorsitzenden.

Vielen Dank für das Gespräch