TVM-Open im Rahmen der DTB Pro Series bei RW Troisdorf
Klubpräsident Uwe Maaß (links) und der Vereinsvorsitzende Volker de Cloedt sind stolz auf den neuen Sichtschutz auf der Anlage des TC RW Troisdorf. Foto: Bröhl
Noch vor wenigen Wochen herrschte Frust bei den Organisatoren der TVM-Open. Aufgrund der Corona-Pandemie musste das für Ende April geplante Tennis-Ranglistenturnier für Herren auf der Anlage von RW Troisdorf abgesagt werden. Mittlerweile hat sich die Stimmung bei Veranstalter Marc Raffel und RW-Präsident Uwe Maaß deutlich aufgehellt. Denn von Donnerstag an dürfen sie in Troisdorf nun doch vier Tage lang Tennissport der Extraklasse präsentieren. Das Turnier des Tennis-Verbands Mittelrhein wird im Rahmen der neu geschaffenen DTB-Pro-Series ausgetragen, einer deutschen Einladungsserie in der momentan eigentlich turnierfreien Zeit.
Bis Sonntag treten auf der Anlage an der Carl-Diem-Straße acht Profis in zwei Gruppen gegeneinander an. Mit dabei sind die deutschen Davis-Cup-Akteure Maximilian Marterer und Cedrik-Marcel Stebe. „Die Tenniswelt befindet sich immer noch im Shutdown, aber dank dieser German-Masters-Series bekommen die Profis endlich wieder Spielpraxis“, so Raffel.
Auch der Präsident der Rot-Weißen hat aufregende Wochen hinter sich. Maaß lud unlängst einen Mitarbeiter des Troisdorfer Ordnungsamts auf die Anlage ein, um das spezielle Hygienekonzept zu finalisieren. Demnach muss unter anderem der Gastronomie-Bereich komplett abgesperrt werden, zudem sollen die Besucher am Eingangsbereich noch einmal explizit über das Konzept informiert werden. 100 Zuschauer dürfen täglich auf die Anlage – Gastronomie-Personal, Spieler und Begleitung sowie das Organisationsteam exklusive. Die Eintrittspreise liegen bei 20 Euro (10 Euro für Kinder, Studenten, Rentner und Behinderte). Vereinsmitglieder haben indes freien Eintritt. „Wir müssen garantieren, dass die Besucher im Zuschauerbereich den Mindestabstand einhalten. Sobald jemand aufsteht, muss er einen Mundschutz tragen“, erklärt Maaß.
Der Vereinsvorsitzende Volker de Cloedt ist besonders stolz auf die beiden frisch vom Deutschen Tennis-Bund gelieferten Sichtschutzbanner, auf denen mittig unter dem DTB-Logo „Troisdorf“ steht: „Kann es denn eine bessere Werbung für uns geben?“
Das Event in Troisdorf, das das erste von insgesamt vier Vorrundenturnieren der Serie ist, wird nur auf Platz drei ausgetragen – direkt vor dem Klubhaus. Jeden Tag finden vier Spiele statt – und zwar um 10.30, 13, 15.30 und 18 Uhr. Am Sonntag (ab 10.30 Uhr) geht es für die beiden Gruppenersten um den Turniersieg. Die übrigen Akteure spielen analog die weiteren Plätze aus. „Wir werden eine Siegerehrung mit Pokalen durchführen“, verspricht Maaß wenigstens ein bisschen Normalität.
Gemeldet sind neben Stebe (ATP-Rangliste: 133) und Marterer (185) auch Daniel Altmeier (218), Jeremy Jahn (314), Wildcard-Spieler Marvin Möller sowie die Nachwuchsakteure Nino Ehrenschneider, Lucas Gersch und Niklas Guttau. Weitere Austragungsorte der Männer-Turnierserie sind Überlingen, Großhesselohe und Neuss. Es folgen eine Zwischen-, Halbfinal- und Finalrunde, am 26. Juli stehen die Sieger fest. Parallel findet auch eine DTB-Pro-Series der Frauen statt. Insgesamt schüttet der DTB 373000 Euro an Preisgeld aus, knapp 7000 Euro entfallen auf das Auftaktturnier in Troisdorf.
Übertragen werden die Spiele, die im Übrigen ohne Ballkinder über die Bühne gehen, auch im Internet via Livestream. „Wir haben uns dafür wie im Vorjahr extra wieder eine elektronische Anzeige geliehen. Der DTB zahlt die Schiedsrichter, Live-Übertragung, Bälle und das Preisgeld“, so Maaß. Der Verein, der an den vier Tagen mit rund 30 Helfern im Einsatz sein wird, kümmere sich indes um die Unterkunft der Spieler, die am Troisdorfer Bahnhof im B&B-Hotel übernachten werden. „Zudem stellen wir den Akteuren die Verpflegung und Physiotherapeuten“, so Maaß, der froh ist, dass viele Sponsoren trotz der Corona-Krise ihr „Unterstützungsversprechen“ eingehalten haben. Einen Shuttle-Service zum Hotel durch ein hiesiges Autohaus wird es diesmal aber nicht geben. (Quentin Bröhl)
